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Der neue Pöbelaufstand, bei dem keine Gefangenen gemacht werden

Die Reaktion der Moralelite auf die Bauernproteste zeigt vor allem eins: eine abgrundtiefe kulturelle Verachtung für die Peripheren. Dass Progressive mit reinstem Gewissen nach unten treten, hat eine längere Tradition. Sie würden noch ganz anders strafen, wenn sie könnten

Es gibt ein historisches Datum, einen Stichtag, der die offizielle Einführung der Verachtung nach unten in die Welt der neuzeitlichen Progressiven markiert. Am Abend des 9. September 2016 bat die damalige demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton zusammen mit der LGBTQ-Gemeinschaft der Stadt zur Spendengala in der Cipriani Wall Street, New York City.

Die Kartenpreise für den Abend mit anschließendem Empfang durch die Kandidatin lagen zwischen 2500 und 250 000 Dollar, daneben gab es auch ein kleines Kontingent von Billigtickets zu je 1200 Dollar für Gäste, die nach Manhattan-Maßstäben als arm gelten. An diesem Abend sprach Clinton das Wort vom basket of deplorables aus, dem „Korb der Jämmerlichen“, frei übersetzt: Haufen der Jämmerlichen, Schändlichen, Kläglichen. Die Passage, die dem Wahlkampf einen entscheidenden Schwung geben sollte – nur eben zugunsten ihres Konkurrenten Donald Trump – lautete:

„Wir leben in einer volatilen politischen Umgebung. Ihr wisst, um einmal grob zu generalisieren, ihr könntet die Hälfte der Trump-Unterstützer in das stecken, was ich den Korb der Jämmerlichen nenne. Richtig?
(Lachen, Applaus)
Die Rassistischen, Homophoben, Fremdenfeindlichen, die Islamophoben – ihr wisst schon. Und leider gibt es Leute, die so sind. […] Nun, einige dieser Leute sind unverbesserlich – aber zum Glück sind sie nicht Amerika.“

Clintons basket of deplorables brannte sich auch deshalb in die öffentliche Debatte ein, weil vor ihr praktisch niemand diese Einordnung von Menschengruppen in Körbe vornahm, weder in den USA noch irgendwo sonst. Die Wendung klingt im Englischen genauso schief wie in ihrer deutschen Übersetzung. „Basket of deplorables“, schrieb die Washington Post in einem Beitrag, den sie 2021 dem fünften Jahrestag der Rede widmete, „ist ein seltsamer Phrasenausdruck. Es gibt Körbe, und es gibt jämmerliche Leute, aber die beiden Begriffe zu kombinieren ist das merkwürdigste aller merkwürdigen linguistischen Paare.“

Das Zitat aus ihrer Rede genügt noch nicht, um die Wirkung ihres Auftritts zu erfassen. Im Videomitschnitt ist zu hören und zu sehen, wie Clinton einen leiernden Tonfall anschlägt und dazu mit dem Arm rudert, als sie ihr ‘rassistisch, homophob, xenophob, islamophob‘ abspult. Sie zeichnete damals nur ein Schema nach, von dem sie zu Recht annahm, dass ihr urbanes Publikum es schon in- und auswendig kennt: „Ihr wisst schon.“ Die vier Begriffe benutzte sie, um eine bestimmte Großgruppe innerhalb der Gesellschaft zu umreißen. Dialektische Überlegungen dazu stellte sie nicht an, etwa, dass in den Augen vieler Wohlmeinender und Erwachter schon jemand nach der „Critical Race Theory“ als Rassist gilt, der keinen „strukturellen“, also tief in der Gesellschaft eingewurzelten Rassismus erkennen kann. Oder dass Muslime durchaus schwulenfeindlich sein können, weshalb wiederum nicht alle Schwulen selbst in der Wählerschaft der Demokraten vorbehaltlos die Einwanderung von Muslimen begrüßen.

Clinton fragte auch an keiner Stelle, weder in der Cipriani Wall Street noch später, aus welchen Gründen die Jämmerlichen überhaupt zu ihren Ansichten kommen. Sie behandelt diesen Korb wie eine Naturkonstante: Diese Leute denken und sprechen niedrig. Sie sind unverbesserlich. Sie verdienen keine argumentative Mühe. Am 8. November 2016 wählten immerhin gut 63 Millionen Amerikaner den republikanischen Kandidaten. Clinton sortierte in ihrer Rede also gut 30 Millionen von ihnen in den Korb der Unverbesserlichen.

Jeder im Saal an diesem 9. September wusste, wen die Kandidatin in sozialer Hinsicht meinte: Amerikaner ohne Collegeabschluss und außerhalb der städtischen Zentren, Leute, die sich vorwiegend mit materiellen Problemen herumschlagen und schon deshalb der Frage nach dem richtigen Pronomen wenig Platz in ihrem Leben einräumen können. Leute, die sich weigern, sich wegen ihrer weißen Hautfarbe für privilegiert zu halten, weil sie nicht so recht erkennen können, worin das Privileg eines Truckfahrers oder einer Walmart-Verkäuferin im mittleren Westen besteht. Außerdem Latinos und Schwarze, die den Grund für ihre Schwierigkeiten weniger in dem abstrakten strukturellen Rassismus sehen, sondern hauptsächlich in konkreten Umständen wie schlechten Schulen und hoher Kriminalität in ihren Wohnvierteln. In ihrer Ansprache billigte Clinton etwa der Hälfte dieses Milieus noch ein gewisses Maß an Verständnis zu, um die andere Hälfte zu Verlorenen und politisch Unberührbaren zu erklären.
Hier und da findet sich die Behauptung, sie hätte sich für ihre Formulierung entschuldigt. Das trifft nicht zu. Am nächsten Tag sagte sie der Presse: „Ich bedaure, dass ich gesagt hatte: die Hälfte. Das war falsch.“ Damit ließ sie offen, ob sie mit den Jämmerlichen nicht sogar mehr als nur jeden Zweiten meinte.

Seit diesem Tag im September 2016 existiert die Verachtung von oben als festes, anerkanntes Instrument im Lager der neuen Progressiven, nicht zu verwechseln mit den klassischen Linken. Denn dort gab es neben allen Verirrungen meist noch eine Erinnerung an den eigenen Ursprung – den Einsatz für die Unterprivilegierten, und deshalb auch ein Grundgefühl für soziale Realität. Aus diesem Grund herrschte selbst bei aufgestiegenen Funktionären der Traditionslinken eine Zurückhaltung, sich öffentlich über Leute zu erheben, die in der Kleinstadt oder auf dem Dorf leben, keinen Hochschulabschluss vorweisen können, keine Städtereisen nach Paris unternehmen und gern große Fleischportionen vom Grill verzehren.

Der angewiderte Blick nach unten ergibt sich für die Progressiven des neuen Typs nicht in erster Linie aus einer sozialen, sondern aus einer in diesen Kreisen für selbstverständlich gehaltenen kulturellen Hierarchie. Sie kennen keine Scheu, ihre kulturelle Verachtung öffentlich zu zeigen. Im Gegenteil, mit ihrem Gelächter über die kulturell Niedrigen bestätigten sich damals die Gäste, die in dem New Yorker Hotel für ein paar tausend Dollar Hillary Clinton lauschten, nicht nur ihre Zugehörigkeit zur besseren, sondern auch zur moralisch guten Gesellschaft. In dieser Zeit kam in den USA ein auch in Europa schnell übernommener Spiegelbegriff zu woke, zu erwacht, auf – nämlich lost, verloren.
Zwei Gruppen bilden seitdem die Gegenpole in den meisten westlichen Gesellschaften: Die Erwachten, die über das richtige Maß an materiellem und kulturellem Kapital verfügen und die Verlorenen, die Erbärmlichen, um die sich niemand bemühen muss.

Besonders deutlich zeigte sich diese Grundhaltung bei bisher allen großen Sozialprotesten westlicher Länder, von der Gelbwestenbewegung in Frankreich über die kanadischen Truckerdemonstrationen und Traktorenparaden in den Niederlanden bis zu den Protestzügen der Bauern und Spediteure in Deutschland. Ein großer Teil der urban-medialen neoprogressiven Klasse lehnt es ohne weitere Begründung ab, sich überhaupt mit der Interessenlage der Protestierenden zu befassen. Für diese Leute, so lautete damals die Sofortdiagnose in den weltoffenen Zirkeln von Paris und Toronto und jetzt in den zentralen Stadtvierteln von Berlin, gab und gibt es überhaupt keinen Grund, die Öffentlichkeit mit ihren Forderungen zu behelligen, denn sie verweigern sich hartnäckig einer Begriffswelt, die sich unter Wohlgesinnten von selbst versteht. Die Randständigen reden anders, essen anders, wohnen anders, sie sprechen vor allem anders über Migration als die Anwohner der Innenstadtviertel, sie zeigen kein Interesse an postmateriellen Themen, sie wählen die ehemals linken und heute neoprogressiven Parteien nicht mehr, sie kaufen keine neoprogressiven Medienerzeugnisse. Das alles macht sie zu Verlorenen. Und darüber hinaus zu Figuren, die Strafe verdienen.

Einen ähnlichen Moment wie jenen im September 2016 in Manhattan und eine ähnliche prominente Figur wie Hillary Clinton gibt es für die deutsche Verachtung von oben nach unten nicht, sondern nur kleinere und halbprominente, so, wie es auch der Verwertung einer woanders entstandenen Weltanschauung entspricht. Zu den deutschen Pionieren der Nachahmung gehörte mit Sicherheit Yannick Haan, damals Vorsitzender der SPD Alexanderplatz, Mitglied der „Netz- und Medienpolitischen Kommission” im SPD-Parteivorstand und “Smart City Manager” der Stadtverwaltung Wolfsburg, der schon im Februar 2019 per Meinungsbeitrag in der Welt von seiner Partei forderte: „Vergesst endlich die Arbeiter“. „War vor 30 Jahren die Arbeiterschaft männlich, weiß und heterosexuell“, hieß es in dem Haanschen Manifest, „so ist sie heute extrem divers geworden. Zudem nimmt die Arbeiterschaft in der Gesellschaft immer weiter ab. Laut DIW beträgt diese im Jahr 2019 nur noch 16 Prozent der Bevölkerung.“ Also eine periphere Gruppe, die bestenfalls identitätspolitisch statt mit sozialen Themen bearbeitet werden sollte – aber auch nur dann, wenn sie sich auf die neue diverse Ansprache einlässt. Welchen Platz in seiner Aufmerksamkeitspyramide die verbliebenen männlichen weißen heterosexuellen Beschäftigten einnehmen, musste Haan gar nicht explizit ausführen. Seine Empfehlung an die SPD, endlich die Arbeiter als gesellschaftlichen Typus zu vergessen, folgte einer gewissen Logik. Denn umgekehrt war das 2019 ja schon weitgehend der Fall.

Eine zweite Figur stanzte einen bis heute noch zu wenig beachteten bundesrepublikanischen Kernsatz für die kulturelle Verachtung, nämlich die beim ZDF tätige Sarah Bosetti während der Coronazeit bei ihrem Vortrag über unbotmäßige Bürger, die damals gegen die staatlichen Einschränkungsmaßnahmen demonstrierten. In Bosettis Worten handelte es sich bei ihnen um den „Blinddarm der Gesellschaft“. Ihre Diagnose begründete sie mit einem Satz über den Sitz des Blinddarms: „Rechts und unten“. Diese Formel gehört heute zum Allgemeingut der neoprogressiven Wohlmeinenden; sie schließt unausgesprochen, aber immer mitgedacht das logische Gegenstück ein: Neolinks und oben.

Der verächtliche Blick staatlicher Eliten samt Klerus auf den Pöbel gehört zur geschichtlichen Normalität. Das Novum besteht darin, dass der sehr alte Brauch, nach unten zu spucken, heute von Leuten praktiziert wird, die sich selbst nicht nur eine ganz besondere Toleranz und Weltoffenheit bescheinigen, sondern auch die größte Sensibilität für Ungerechtigkeiten. Ihre Begründung lautet folgerichtig, sie würden die Erbärmlichen gar nicht zur Steigerung des eigenen Wohlgefühls verachten, sondern um der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen. In die erste Reihe dieses Milieus gehört mit Sicherheit auch Rainald Becker, langjähriger Chefredakteur der ARD, heute Chefkorrespondent des SWR, der auf X, vormals Twitter, die Bauernproteste zum Anlass nahm, zu verkünden: „Traktorfahren macht offensichtlich dumm.“

Er machte sich also noch nicht einmal die Mühe, zwischen den Protestierenden und dem Rest zu unterscheiden, also zu differenzieren, wie es in seinen Kreisen heißt. Er kaprizierte sich nicht auf den „motorisierten Mistgabel-Mob“, wie die Relotius-Rahmensetzer vom Spiegel die Protestbauern alliterierend nennen, sondern bescheinigt kurzerhand allen Landwirten geistige Rückständigkeit.


Becker war es übrigens auch, der im Mai 2020 in einem Tagesthemenkommentar alle als „Wirrköpfe“ und „Spinner“ abkanzelte, die sich eine Rückkehr zur Normalität vor Corona wünschten. Als Verbündete und Kronzeugen für die Notwendigkeit einer globalen Gesellschaftstransformation mittels staatlicher Maßnahmenwegen Covid und führte er in seinem Kommentar ein Manifest amerikanischer Kulturgrößen an, darunter Madonna und Robert De Niro, die damals das Volk von ihren Strandhäusern aus zu Verzicht und überhaupt zu einem postmateriellen Lebensstil ermahnten.

Der ‚Bauern sind dumm‘-Block von ARD-Hierarchen, Journalisten und sonstigen Würdenträgern schloss sich blitzartig und instinktiv zusammen, schneller, als jemand bei der Wirtschaftswoche überhaupt ausrechnen kann, wieviel Cent der Steuerunterschied zwischen Agrar- und Normaldiesel beträgt. Es ging und geht bei der Reaktion auf die Proteste nie um Details. Sondern um die Exekution einer abgrundtiefen Verachtung, die schon vorher bestand. Zu den Ekelbekundungen gehörten die schon zitierte Etikettierung der Demonstranten als „motorisierter Mistgabelmob“ beim Spiegel, verbunden mit der Erklärung, dem Mob ginge es ja eigentlich noch viel zu gut,

die Forderung eines Redakteurs der Wirtschaftswoche nach „ein bisschen Sippenhaft“ für die Bauern wegen der Nunja-fast-beinahe-Erstürmung der Fähre mit Robert Habeck an Bord in Schlüttsiel,

 

außerdem die Feststellung der FAZ, die Bauernproteste seien „eine Frechheit“ – ganz im Gegensatz zu der beständigen Bettelei des Blattes um weitere Subventionen aus der Steuerkasse.

 

Dazu gesellen sich beispielsweise noch ein leitender Funktionär der Deutschen Umwelthilfe, der gegen die „Traktor-Extremisten“ nach der Staatsmacht ruft, der Leiter eines überwiegend steuerfinanzierten Instituts, der streng rügt, dass die Straßenblockaden der „letzten Generation“ wenig und die Bauernproteste viel Unterstützung in der Bevölkerung erfahren („es sollte genau umgekehrt sein“); ein Mitarbeiter des mit der Amadeu-Antonio-Stiftung verbundenen „Instituts für Demokratie und Zivilgesellschaft“ namens Axel Salheiser, der in den wütenden Landwirten eine „völkische Protestbewegung“ – also eine falsche, von den Wohlgesinnten nicht zertifizierte Bewegung – erkennt; in diesem Gefolge noch eine kleine Mitaktivistin, die auf X Molotowcocktails auf Fendt-Traktoren empfiehlt. Schließlich und endlich auch der Chefredakteur einer Miniaturzeitschrift mit dem völlig ernst gemeinten Vorschlag an alle urbanen Yannicks und Nurse Rage-Verbalkämpfer, zur Selbstversorgung mit Lebensmitteln überzugehen, um dem reaktionären Landpöbel zu zeigen, wo der Hammer der wahren Macht hängt.

 

Kurzum: Im Land der Neoprogressiven bilden Bauern und Arbeiter heute den reaktionären Mob. Die Arbeiter auch, denn die Beschäftigten der Autoindustrie und anderer Branchen nehmen es vermutlich nicht klaglos hin, wenn ihnen die Transformationselite die Jobs unter dem Hintern wegzieht. Demnächst dürften sich auch viele von ihnen zu Protestzügen zusammenfinden.
Hier wie schon bei den Gelbwesten-Protesten in Frankreich und den Truckerdemonstrationen in Kanada steht auf der einen Seite eine Deutungselite, beschäftigt in der Begriffsproduktion, auf der anderen Seite die in ihrem Lebensstandard bedrängten Vertreter der materiellen Produktionssphäre. Die Funktionselite positioniert sich jedes Mal fast ausnahmslos gegen die Unteren. Erstens, weil sie selbst die Sonnendeckplätze besetzt hält – neolinks und oben eben –, nicht unbedingt immer in finanzieller Hinsicht, aber fast durchweg auf dem Gebiet der Deutungsmacht. Zur Verachtung kommt noch das Ressentiment, die Wut darüber, dass sich die Peripheren nicht dazu bringen lassen, sich für die Begriffe und Projekte der Erwachten zu interessieren, dass sie keine Gendersprache verwenden, sondern sich auch noch darüber lustig machen, dass sie sich nicht kollektiv für die Kolonialvergangenheit des Deutschen Reichs schämen, dass sie nicht an die Rettung des Globalklimas durch deutsche Windräder glauben, deren Platzbedarf die Feldwirtschaft im Weg steht. Sie verweigern sich also der progressiven Botschaft.

Durch den heutigen Umgang mit den Dumpfen, die sich gegen diese Fortschrittsidee wehren und stattdessen nach deren Kosten fragen, schimmert immer noch wie ein altes Wasserzeichen der Feldzug revolutionärer Truppen in Frankreich gegen die störrischen Bauern der Vendée, die nicht nur den neuen Herrschern in Paris die Anerkennung verwehrten, sondern auch die hohen Steuern nicht akzeptierten, die ihnen von dort aus auferlegt wurden. Für die Revolutionäre stand außer Frage, dass es sich bei den Bauern der Vendée um rückständige Wesen handelte, die sie mit vollem Recht niederwerfen durften – und zwar nicht nur echte Kombattanten, sondern auch Frauen und Halbwüchsige, denn sie hatten sich als komplettes Milieu vor der Revolution schuldig gemacht. General François-Joseph Westermann meldete dem Konvent 1793: „Ich brauche mir nicht vorzuwerfen, auch nur einen Gefangenen gemacht zu haben.“ Zu den Kampfmethoden der Revolutionstruppen gehörte das Niederbrennen von Dörfern und Wäldern, die Vernichtung von Lebensmittelvorräten und, nachdem die Aufständischen militärisch besiegt waren, umfangreiche Massaker – übrigens zum ersten Mal in der Geschichte mit Mitteln, die Massenauslöschungen in kurzer Zeit ermöglichten: Flöße mit tausenden Gefesselten wurden in der Loire versenkt.

Heute herrschen zivilisierte Zustände. Die Mittel eines Westermann oder Babeuf stehen glücklicherweise nicht mehr zur Verfügung, zu Molotowcocktailwürfen auf Traktoren kommt es nur rhetorisch durch Schwatzhelden auf X, die in der Praxis vermutlich schon an der Öffnung einer Konservendose scheitern. Auf der anderen Seite finden auch die Bauernproteste nicht so statt wie seinerzeit in Frankreich, noch nicht einmal so wie zu einer anderen Zeit an der Startbahn West. Aber das Grundmuster des Vendée-Feldzugs existiert immer noch. Eine Elite, die sich nicht nur der gewöhnlichen Machterhaltung verpflichtet sieht, sondern dem Menschheitsbesten, reagiert auf Verweigerung und Widerspruch eben nicht nur mit konventionellen Machtmitteln, sondern mit überschießender Energie. Je besser die Absichten, die sich eine Bewegung selbst bescheinigt, desto erbitterter die Bekämpfung ihrer Feinde. Sie straft mit dem reinsten Gewissen der Welt.

Die teilweise, aber nicht durchweg gewalttätigen Gelbwesten-Proteste wurden zwar mit nichttödlichen, aber durchaus verstümmelnden Geschossen bekämpft, die Trucker-Proteste in Kanada mit einem bis dahin noch nie angewendeten Notstandsrecht. Das Aufbegehren der Landwirte in Deutschland blieb bisher fast völlig friedlich. Von der Vendée sind alle neuzeitlichen Empörungen des „Pöbels” und die Reaktion der Neuprogressiven weit entfernt. Aber zumindest im übertragenen Sinn gilt bei den beleidigten wohlgesinnten Eliten auch heute noch das Prinzip, keine Gefangenen zu machen. Sie wissen, dass es den Gelbwesten nicht nur um die damals durch Macron verkündete Erhöhung der Dieselsteuer ging, welche Arbeitspendler draußen in der Provinz traf, nicht Enarchen im zentralen Paris; dass die Trucker und ihre Sympathisanten in Kanada nicht nur gegen die Impfnachweise kämpften, die niederländischen Bauern nicht nur um den Viehbestand und die deutschen Landwirte nicht nur darum, die geringere Besteuerung für Agrardiesel behalten zu wollen, derzeit 25,56 Cent je Liter statt der vollen Steuer von 47,04 Cent. Ganz nebenbei erwähnt, es handelt sich also nur um eine geringere Belastung, anders als etwa bei Lastenrad-Käufern in Berlin, die vor einiger Zeit ganz real bis zu 1000 Euro aus der Steuerschatulle bekamen. Aber wie gesagt, nie bewirkten es die fiskalischen und bürokratischen Angelegenheiten allein, dass in Frankreich, Kanada, den Niederlanden und jetzt in Deutschland Zehntausende protestieren und dabei einen bemerkenswerten Zuspruch von anderen deplorables bekamen. In jedem dieser Fälle kanalisiert sich eine Wut auf eine aufgeblasene Moralelite, die definiert, auf welchem Pfad die Gesellschaft voranschreiten muss und wer für den von ihr definierten Fortschritt etwas zu opfern hat (nämlich die sowieso Verlorenen). Natürlich erzeugt Verachtung von oben auch immer eine Gegenverachtung von unten. Die liefert dann wiederum den Wohlgesinnten weitere Argumente, warum der Pöbel keine Nachsicht verdiene.

Ein Jahr nach dem Ende der Gelbwesten-Proteste gab es in Frankreich bei einigen Medien durchaus ein schlechtes Gewissen angesichts ihrer damaligen Einseitigkeit. France 24 etwa ging durchaus selbstkritisch mit der Berichterstattung um und ließ eine damalige Teilnehmerin der Demonstrationen namens Oriane zu Wort kommen. “Die Medien hatten versucht, uns zu kriminalisieren“, meinte Oriane, „sie haben versucht, uns Homophobe, Rassisten und Antisemiten zu nennen.“ Sie selbst habe als lesbische Frau von den anderen Demonstranten nie irgendeine Zurücksetzung erfahren, auch nicht ihre muslimische Freundin. „Viele Nachrichtenorganisationen, denen ich früher vertraut hatte, haben uns mit Verachtung behandelt. Sie brauchten lange Zeit, bis sie uns verstanden haben, und mit der Art, wie sie die Nase über uns rümpften, haben sie die Kluft zwischen den Eliten und dem Volk vergrößert.“

Im Nachbarland fanden die Verlorenen in den Auseinandersetzungen mehr grundsätzliche Sympathie in der intellektuellen Öffentlichkeit, etwa bei Michel Houellebecq (der das Motiv des Bauernaufstandes in seinen Roman „Serotonin“ einbaute), bei Christophe Guilluy, der den Begriff des „France périphérique“ prägte oder Édouard Louis, der beide Welten kennt, die der Wohlgesinnten und die Welt weit draußen, der sich die bessermeinenden Kreise meilenweit überlegen fühlen. Ähnliche Stimmen wie Guilluy und Louis gibt es auch in Deutschland. Nur eben nicht mit Zugang zu den Fernsehredaktionen und etablierten Blättern. Der bundesrepublikanische Meinungsblock der öffentlich-rechtlichen Haltungsbeamten, der FAZ- bis taz-Journalisten, NGO-Funktionäre und Wirtschaftsinstitutsleiter steht noch etwas dichter und vereinigter zusammen als die Wohlgesinnten anderer Länder, gerade dann, wenn es darum geht, in sozialen Konflikten nach unten zu treten. Denn diese sozialen Auseinandersetzungen münden in Verteilungsfragen, zum einen materieller Natur, aber auch aufmerksamkeitsökonomisch. Gerade auf diesem Gebiet verteidigen die Verächter der deplorables eisern ihr Vorrecht, zu bestimmen, wer Debatten prägen und Interessen vortragen darf und wer das gefälligst zu unterlassen hat.

Im Fall des deutschen Bundeshaushalts und der deutschen Landwirte könnte die Koalition auch die Wasserstoffwirtschafts-Subventionen aus dem Hause von Robert Habecks zusammenstreichen, die Zuwendungen an Organisationen wie die Amadeu-Antonio-Stiftung, den Kanzleramtsanbau, die Finanzierung von Radwegen in Peru und andere Welttransformationsvorhaben, um das selbstverschuldete 17-Milliarden-Loch im Haushalt für 2024 zu stopfen. Die Bauern erkennen in den überfallartigen Regierungsmaßnahmen völlig zu Recht keine fiskalische Notwendigkeit, sondern eine Strafaktion. In Zeiten des Internets lesen Kuhmelker und gelegentliche Trachtenträger auch in Oberbayern und im Allgäu, was bessere Kreise über Viehquäler, Gülleverschütter und Aiwangerwähler sagen und schreiben. Vor allem die Widerspenstigkeit der bayerischen Landbevölkerung, die sich im Herbst 2023 nicht der Anordnung der Süddeutschen und anderer Organe beugen wollte, künftig nicht mehr die Freien Wähler anzukreuzen, sondern den Weg für eine grüne Mitregierung in München freizumachen, vergessen die Progressisten nicht so schnell. Jetzt schicken sie in ihren Leitartikeln und X-Wortmeldungen die Quittung.

Es gab auch keine objektive Notwendigkeit, französischen Arbeitspendlern den Diesel zu verteuern, holländischen Bauern das Wirtschaften schwer zu machen, kanadischen Truckern einen Impfnachweis abzuverlangen und 2016 die deplorables öffentlichkeitswirksam zu verspotten. In allen Fällen handelte es sich neben der Verachtung immer auch um die Bestrafung einer schon vorhandenen Renitenz, vorgenommen von progressivoben nach pöbelunten. Auf X häufen sich gleichzeitig die Empfehlungen an die Landwirte, doch mit ihren Traktoren lieber für das Richtige zu demonstrieren. Würden sie Autobahnen blockieren, um mehr Windräder in Bayern zu erzwingen und sich für Pumpspeicherwerke im Alpenvorland einzusetzen, dann gäbe es selbstredend Lob aus all den Kanälen, aus denen jetzt die Verachtung suppt. Und würden sich die Mistgabler aufmachen, das Privathaus von Aiwanger zu belagern, um ihn aus der Politik zu vertreiben, würde kein Gutredakteur Sippenhaft fordern; die Anführer säßen stattdessen ruckzuck im Fernsehstudio und bekämen lobende Porträts auf Spiegel Online. Es geht und ging nie um die Methoden. Sondern darum, dass die falschen Leute das Falsche verteidigen, nämlich ihren eigenen Lebensentwurf.

Alle wohlgesinnten Oberen können bei allen Rachefantasien von Glück sagen, dass die Auseinandersetzungen heute milder ablaufen als damals in der Vendée. Denn zu der ganzen Geschichte gehört auch, dass Maximilien de Robespierre, Gracchus Babeuf und anderen die Rasur mit dem angeschrägten republikanischen Messer nicht erspart blieb. Die Höchststrafe, die progressiven Gesellschaftslenkern heute droht, ist der Entzug von Stimmen, und, was allerlei Zivilgesellschafter angeht, von staatlichen Geldern.
Der Hals bleibt heil. So sieht wahrer Fortschritt aus.

 

 

 

 


Dieser Text erscheint auch auf Tichys Einblick.


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19 Kommentare
  • Albert Schultheis
    15. Januar, 2024

    Danke, dass Sie dieses Thema so eloquent auf’s Tapet bringen, Herr Wendt. Auch ich war entsetzt über diese vernichtende Herablassung und Niedertracht der narzisstisch-woken linksgrünen Herrschaftseliten in den USA und hier bei uns, besonders über die Hexe Hillary und die Hass-“Komikerin” Bosetti.
    Interessanterweise hatte ich Bosetti damals ebenfalls in einem Tweet mit der Guillotine und Robbespierre in Verbindung gebracht, um sie warnend an das Schicksal Robespierres zu erinnern: “Die Revolution frisst ihre Kinder!”
    X, damals noch Twitter, hatte das zum Anlass genommen,meinen Account über 2 Jahre zu sperren! Erst vor ein paar Wochen war es mir gelungen, die Zensoren von X davon zu überzeugen, dass meine Anspielung auf die Guillotine und Robbespierre kein Aufruf zur Gewalt (!) darstellte, sondern eine Anspielung auf besagtes Sprichwort von den Kindern der Revolution.

  • Karl Heinz Maierl
    15. Januar, 2024

    Sehr geehrter Herr Wendt!
    Wie immer, ja in der Tat gebrauchen Sie gewöhnliche Worte, um ungewöhnliche Dinge zu sagen. Leitsätze und Gedanken für Millionen Leser, so hoffe ich doch. Überhaupt lassen Sie Sätze ebenso entstehen, als rauche man eine Pfeife (Charles Ferdinand Ramuz). Meine Hochachtung.
    Grob gesagt erlaube ich mir anzumerken, gelten für die „progressiven Gesellschaftslenker“ wie für Gelenkte Schillers Worte bei Maria Stuart: Dass nicht der Nutzen des Staates Euch als Gerechtigkeit erscheine.
    Mit freundlichen Grüßen
    Karl Heinz Maierl

    • Albert Schultheis
      15. Januar, 2024

      Werter Herr Maierl,
      Von mir aus dürfte sich Gerechtigkeit schon mitunter auch mal als “Nutzen Unseres Staates” manifestieren!
      Für Annalena und die RotGelbGrüne Blase liegt ja Gerechtigkeit ausschließlich im Nutzen fremder, uns zT feindlich gesonnener Staaten.

      • Karl Heinz Maierl
        15. Januar, 2024

        Sehr geehrter Herr Schultheis!
        Nach meiner Ansicht ist es die Pflicht jedes Einzelnen gegen Ungerechtigkeit aufzubegehren. Damit steht an erster Stelle die Freiheit, frei zu sein. Ohne Wenn und Aber. Dieses Format bedingt, dass mich erst die Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat als Demokrat legitimiert. Niemals darf sich der „Nutzen Unseres Staates“ in die Gedankenwelt des Gemeinwohls einschleichen. Dies wäre wieder der Anfang des Nationalkommunismus.
        In allen freien westlichen Ländern sind die Verfassungen (Grundgesetze) eingerichtet GEGEN DEN STAAT um DIE BÜRGER vor dem Apparat der Nomenklatura, sprich der Staatsmacht, ZU SCHÜTZEN.
        Mit freundlichen Grüßen
        Karl Heinz Maierl

        • Albert Schultheis
          16. Januar, 2024

          Ich verstehe natürlich, werter Herr Maierl, worauf Sie hinauswollen und dafür können Sie sicherlich genug Argumente anführen – aber zu sagen: “Niemals darf sich der „Nutzen Unseres Staates“ in die Gedankenwelt des Gemeinwohls einschleichen.” – Was unterstellen Sie da dem guten “Nutzen unseres Staates” für sinistre Absichten? N.b. In AngloAmerika gibt es eine staatstragende Philosophie, die nennt sich Utilitarismus!
          Dass wir Deutschen es mind. 3mal total verkackt haben, heißt doch noch lange nicht, dass wir nur noch in Sack und Asche herumlaufen dürften, das würde nach einiger Zeit nicht nur unseren Kindern und Enkeln auf den Senkel gehen, sondern auch allen unsere Nachbarn in Europa und sonstwo! Die lachen sich doch nur noch schlapp über unseren verbohrten Cretinismus.
          Übrigens es gibt auch Deutsche, deren Vorfahren keine Parteimitglieder waren! Wenn Sie persönlich also da was aufzuarbeiten haben, dann tun Sie’s bitte, aber lassen Sie andere unbehelligt von Ihrem suizidalen Wahn.
          “… die Pflicht jedes Einzelnen gegen Ungerechtigkeit aufzubegehren.” – Super! Dann begehren Sie mal schön auf gegen die Ungerechtigkeit vor Ihrer eigenen Haustür: gegen tägliche Messerangriffe, tägliche Vergewaltigungen, Unterdrückung, Beschneidung Zwangsverheiratung von Mädchen und Frauen! Viel Spaß dabei!
          Und noch was zu Ihrer “an erster Stelle die Freiheit”: Ziehen Sie sich besser warm an, wenn Sie etwas draußen auf der Straße zu diesen Ungerechtigkeiten oder über deren Urheber in den Institutionen vorbringen wollen!
          Freiheit, Herr Maierl, ist in Deutschland nur noch eine schale Erinnerung alter, weißer Leutchen an früher.

        • Albert Schultheis
          16. Januar, 2024

          Kleiner Zusatz:
          Die Anglos sagen nicht zu Unrecht: “Charity begins at home!”

  • P. Funk
    15. Januar, 2024

    Exzellenter Artikel. Ich kenne im deutschsprachigen Raum keine bessere Feder als die Alexander Wendts, um gesellschaftspolitische Realitäten zu kommentieren. Ganz großartig!

  • Skepticus
    15. Januar, 2024

    Im exzellenten Bericht steht immer WOHLGESINNTE, jedoch nicht in Anführungszeichen, wie ich es jedoch täte. Es handelt sich hier genau NICHT um Wohlgesinnte oder Wohlmeinende; das Gegenteil ist zutreffend. Die angeblich “Wohlmeinenden” empfinde ich nach dem Gelesenen als Willige, allerdings als Böswillige.

    Wem das soziale (mitmenschliche) Gefühl für Schwächere abhanden kommt, sollte lieber schweigen, statt seine/ihre humane Kälte zu zeigen. Danke für Ihre Aufklärung, Herr Wendt.

    • Leonore
      18. Januar, 2024

      @Skepticus Meines Erachtens hat Alexander Wendt mit der Verwendung des von Ihnen kritisierten Begriffs genau das, nämlich das Abhandengekommensein des mitmenschlichen Gefühls für Schwächere, gnadenlos mit seinem elegant geführten Florett aufgespießt.

      Vielleicht ist es Ihnen nicht bekannt oder entfallen: Es gibt da dieses Buch eines kanadischen Autors Jonathan Little, das “Die Wohlgesinnten” heißt und das sich mit genau solchen Leuten beschäftigt, denen die Mitmenschlichkeit – jedenfalls gegenüber diffamierten Ethnien und Minderheiten abhanden gekommen war.

  • J.S.
    15. Januar, 2024

    Leider habe ich die oben beschrieben so Verachteten in Verdacht, dass sie ihre Verächter großteils in die politische Macht hineinwählen. (Ich kann die Wahl- und Umfrageergebnisse nicht anders interpretieren.) Das bremst meine Soldarität doch sehr aus.

  • Werner Bläser
    15. Januar, 2024

    Manche Menschen haben die ausserordentliche Freundlichkeit, uns bei der Einschätzung ihrer Person zu helfen. Entweder, indem sie selbst sagen, wie sie sind, oder wie sie es uns deutlich zeigen.
    Beispiel: “Unsere westliche Gesellschaft ist strukturell rassistisch. Wer das nicht glaubt, ist selbst ein Rassist.”
    Wer zu solch einem zirkulären Gedankengang imstande ist, dem müssen wir nicht mehr nachweisen, was er ist. Er war so freundlich, uns diese Mühe zu ersparen und sich selbst als Schwachkopf zu outen.
    Nun habe ich nichts gegen Deppen, nicht einmal gegen regelrecht Schwachsinnige. Im Gegenteil, ich empfinde Mitleid, Sympathie und Respekt für sie. Sie können ja nichts dafür.
    Ich habe auch nichts gegen Intellektuelle.
    Was mein Wut-Barometer zum Tanzen bringt, sind allerdings jene Zeitgenossen, die schwachsinnig sind, sich aber für Intellektuelle halten. Und mein Blut gerät sogar an den Siedepunkt, wenn irgendwelche Trottel mir vorschreiben, wie ich zu sprechen, zu denken, zu leben habe.
    Seit Jahrzehnten – ich habe den Umschwung in den 80iger, 90iger Jahren miterlebt – stossen die deutschen Unis “Intellektuelle” in immer grösseren Massen aus. Und die Qualität erinnert mittlerweile sehr deutlich an billige chinesische Massenware, die den Verbrauchsgütermarkt überschwemmt.
    Diese Sozioligen, Politologen, Historiker, Publizisten… wissen im Grunde, dass sie überflüssig sind.
    Für den grossen Sozialreformer Henri de Saint-Simon (1760-1825) selbst Mitglied der Adelsschicht, hatte der Adel in Frankreich jede gesellschaftliche Nützlichkeit verloren – er war nur noch eine Parasitenklasse (s. z.B. F.-X. Dudouet, Élite et classe dirigeante, in: ‘Savoir/Agir’ 3/2019). Saint-Simon würde heute über den “Neuen Adel” wohl dasselbe sagen.
    Aber überflüssig zu sein, ist kein schönes Gefühl. Man kann es kompensieren, indem man sich die Welt so zurecht legt, dass eine wichtige, ja entscheidende Rolle darin für einen selbst reserviert ist. Diese Rolle wird umso verbissener verteidigt, je mehr man selbst daran Zweifel hat und je mehr die wirtschaftliche Existenz vom Anschein dieser Nützlichkeit abhängig ist.
    Die amerikanische Psychologin Joey T. Cheng befasst sich mit Problemen der sozialen Differenzierung, u.a. auch damit, wie man Karriere macht (“Two ways to the top – evidence that dominance and prestige are distinct yet viable avenues to social rank and influence”, in: ‘Journal of Personality and Social Psychology’, Nov 2012). Zitat:
    “… a number of studies indicate that rank is often associated with intimidation and threat; … Results of a meta-analysis found that the personality trait of dominance – defined as a propensity towards forceful, assertive, and aggressive behaviors – explains a substantial proportion of variance in perceptions of leadership, even more so than intelligence…”.
    – Die Aggressivität, Anmassung und Unduldsamkeit unserer Möchtegern-Elite ist dementsprechend erklärlich. Es sind die einzigen Mittel, die ihnen zur Verfügung stehen. Verachtung für die “Untertanen” soll gleichzeitig Selbstzweifel im Zaum halten.
    Die fast ans Lachhafte grenzende Lücke zwischen intellektuellem Anspruch und praktizierter intellektueller Leistung muss dabei auf Seiten der “deplorables” zu besonders intensiver Verbitterung und Zorn führen. Gefühle, die die Möchtegern-Elite wiederum nicht zu verstehen in der Lage ist – Verständnis für die Widerspenstigkeit des “Plebs” würde dem eigenen perzipierten Status möglicherweise den Boden unter den Füssen wegziehen.
    – Dies können die selbsternannten Elitären aber nicht zulassen. Sie müssen ihren angemassten Status mit Zähnen und Klauen verteidigen – sonst kämen sie womöglich zu dem Schluss, dass sie im Grunde selbst die “deplorables” der Gesellschaft sind. Eine nutzlose, parasitäre, überflüssige Klasse von Lumpen (ich habe sie früher einmal als “intellektuelles Lumpenproletariat” bezeichnet), die bei der Verteidigung ihrer Herrschaft keinerlei Pardon kennen.

    • Albert Schultheis
      16. Januar, 2024

      Werter Herr Bläser,
      Was mich derzeit an dieser Kaste der ewigen pseudo-intellektuellen Taugenichtse am meisten wundert, ist deren Non-Chalance, mit der sie ihre jeweiligen gerade en-woken Opfer-Zielgruppen wechseln – wie andere Leute, die stinkenden Socken.
      Marx und seine späteren Epigonen beim KBW, MSB-Spartakus und KPD-ML – heute Grüns – hatten ursprünglich die Arbeiterklasse entdeckt als Opfergruppe, auf deren Schultern es sich leicht steigen ließ, um darauf ihre sozialistischen Pfründe aufzubauen. Die Arbeiter waren ihnen Mittel und Zweck, um selber – durch moralische Erpressung – an die Stelle zu treten, die vormals die Alt-Aristokratie innehatte. Aber seit Arbeiter und Bauern mit Pegida und AfD in Deutschland zunehmend in die konservative, sprich rechte, angebräunte Ecke abtriffteten, es sogar durch harte Arbeit zu einigem Wohlergehen gebracht hatten, sind diese nicht mehr chic genug für eine nachhaltige Opferrolle – aber Ersatz findet sich immer: in unserem Fall all die vermeintlich Mühseligen und Beladenen der 1., der 2. und 3. Welt, wie die Homosexuellen, die LGBTQxen, die Schwarzen Afrikas, die ehemal. Sklaven europäischer Kolonialstaaten, die vermeintlichen Opfer einer vermeintlichen Klimakatastrophe und all die imaginierten Verlierer der Vergangenheit und der Zukunft. Und Zack! werden da über Nacht eben
      noch glorifizierte Opfer, wie die deutschen Arbeiter und Bauern (letztere waren nie so richtig mit dabei!) ausgemustert und landen im besagten Basket der Deplorables. Denn chic müssen sie schon sein, wild und edel, am liebsten zerlumpt und traumatisiert, sonst taugen sie nicht für die für sie vorgesehene Opferrolle. Die Instrumentalisierung der “Opfer” geht niemals über den Verstand, sondern immer über das infantilisierte Gefühl.
      Mit den Mohammedanern tun sie sich richtig schwer, zumal die bis heute die größten und grausamsten Sklaventreiber gewesen sind. Und dass diese immun sind gegen jeden woken Zeitscheiß, dürfte denen auch bekannt sein – aber als Vorwand zur Errichtung ihrer “moralisch” überlegenen Aristokraten-Klasse taugen sie allemal. Es ist halt immer wieder diese kognitive Dissonanz, die eigentlich eine unausrottbare Klassen-Dissonanz ist, die es auszuhalten und zu verdrängen gilt, um in der eigenen unverdienten Privilegierung eben die abgründige Korruption, Ausbeutung und Unterjochung nicht mehr zu sehen bzw. sie dauerhaft zu leugnen und zu übertünchen. Darin sind RotGrüne Khmer, wie alle Sozialisten, wahre Meister!
      Sie suchen sich immer einige wenige leuchtende Opfer-Ikonen aus, um mit ihnen hausieren zu gehen. Die tatsächlichen Opfer, die Deplorables in ihrem Basket, sind für sie Unberührbare, Abschaum, Geziefer.

      • Werner Bläser
        16. Januar, 2024

        So ist es, Herr Schultheis. Denen ist ihre Klientel, für die sie vorgeben “einzustehen”, egal. Genau so egal ist es ihnen, wen sie bekämpfen. Das einzige, was ihnen nicht egal ist, ist die Erhaltung ihrer gesellschaftlichen Macht. Das Muster bleibt: man guckt sich eine Gruppe aus, die man “vertritt” und dazu einen “unmoralischen Gegner”. Wer das jeweils zu sein hat, das wechselt je nach Bedarf.

  • Lumpazi
    15. Januar, 2024

    Der Hass auf Bauern ist ein Ur-Gen der Linken und nahm in der Vendée nur ihren Anfang.

    Die Fortsetzung fand, wie sollte es auch anders sein, unter den russischen Bolschewisten mit der sogenannten ,,Kulakenoperation”, der Erschießung hunderttausender selbständiger Bauern und der Zwangskollektivierung, statt.

    In der chinesischen Kulturrevolution räumten dann die Roten Garden so richtig unter der als rückständig geltenden Landbevölkerung auf. Ziel dort waren ,,reiche Bauern“. –

    Der Bauer bewirtschaftet mit seinem Acker die ,,Immobilie” schlechthin und produziert damit seinen Lebensunterhalt. Er verfügt daher nicht über die Beweglichkeit eines Unternehmers oder eines Arbeiters oder eines Angestellten. Stärker als sie unterliegt er auch der Naturgewalt, dem Wetter. Daher neigt er stärker als diese zu Tradition, Heimat und Konservativismus. Das verzeihen ihm die Linken nicht, auch wenn sie ihm nicht mehr nach dem Leben trachten. Aber als Ewiggestriger muss er unter die Vormundschaft der Fortschrittlichen gestellt werden.
    Ein Plakat der protestierenden Bauern bringt das auf den Punkt: ,,Sie säen nicht, sie pflügen nicht, sie ernten nicht – aber sie wissen alles besser.“

  • pantau
    16. Januar, 2024

    Mal wieder zuverlässig souverän analysiert, lieber Herr Wendt. Bei mir bildet sich gerade durch ihre Zusammenschau der Lebensäußerungen dieser neuen oberen Kaste so eine Art Physiognomik heraus, die mich an Goebbels, Himmler und vor allem Göring erinnert, wie diese nämlich auftraten. Betont lässig, leger. Gerade dieses “ein bischen Sippenhaft muss jetzt sein” drückt diese neue neckische Ungezwungenheit aus, aber natürlich auch jene routinierte Ruderbewegung von Hillary Clinton beim Abspulen der eigenen Gesinnung. Tritt nicht die Endphase jedes Fanatismus in eine neue Entspanntheit ein, wenn nämlich auch die letzten Spuren von Selbstzweifel weg sind? Dann machen sie sich aus Selbstblindheit ehrlich und empfehlen, bei Brotmangel Kuchen zu essen. Jedes andere Volk hätte diese Figuren längst mit eisernem Besen ausgekehrt. Ja, ich weiß woher diese Metapher stammt, ist mir aber egal, weil sie mir geeignet erscheint.

  • A. Iehsenhain
    16. Januar, 2024

    Dass dem verbalen Ekelfaktor bei Politik und Möchtegernpolitik gerade so üppig gefrönt wird, hängt sicher auch damit zusammen, dass das Welt-Ekel-Forum (WEF) gerade wieder in Graubünden umgeht (wie einst Albert Schrott “am hellichten Tag”). Zur allgemeinen Befriedung würde ich als nächstes WEF-Projekt vorschlagen, dass die “Ampel” als deutsche Exilregierung Asyl in China erhält, freilich ohne weiteren operativen Einfluss auf die BRD (dazu müsste man die deutschen Sicherheitsdienste natürlich wieder vernünftig aufstellen, um externe Einflussnahmen durch die große KPCh/Ampel-Koalition zu verhindern). Als Hofnarren, quasi gegen das Heimweh, könnte man z. B. Reinald Becker und die Kabarettistin für Innere Medizin, Sarah Bosetti, gleich mitnehmen. Eine deutsche Atombombe für China wäre inbegriffen, aber um wen es sich dabei handelt, dafür reicht der Platz hier nicht…

  • TinaTobel
    17. Januar, 2024

    Sehr geehrter Herr Wendt,
    haben Sie vielen Dank für diesen sehr klugen und wichtigen Artikel.
    Einen Aspekt möchte ich noch ergänzen: Diese Verachtung für die kleinen Leute zeigt sich auch in Filmen, Serien und Krimis, insbesondere den sogenannten anspruchsvollen. Zu den Verachteten da unten zählen hierbei nicht nur Bauern und Dorfbewohner, sondern auch Kleinstädter, Mittelstädter, Handwerker, Verkäuferinnen, Reihenhausbewohner und Hochhausbewohner sowieso. Unverstellbar ist in diesen Werken, dass in einem Hochhaus normale Menschen leben. Ein Gestörter oder eine Alkoholikerin pro Wohnung ist bei Hochhäusern das dramaturgische Minimum.
    Das fängt schon bei der Ausstattung an: Die Wohnungen müssen maximal geschmacklos, kitschig und überladen eingerichtet sein. Undenkbar, einen Einrichtungsstil, der nicht dem eigenen der Filmemacher entspricht, realistisch und ohne negative Überzeichnung darzustellen.
    Mit den Figuren und ihren Handlungen geht es dann gerade so weiter. Die Verachtung für alle, die nicht dem herrschenden Milieu angehören, ist jede Filmminute spürbar.
    Es gibt auch einzelne Formate auf den nicht ganz so guten Sendeplätzen, bei denen das anders ist. Serien etwa die auch die kleinen Leute mit Respekt behandeln. In diesem Fall wird dann die Serie als Kitsch und Heile-Welt-Illusion verachtet.
    Die Reichen werden übrigens in diesen Werken der Filmkunst nicht so verachtet. Man verurteilt sie natürlich moralisch aufs Schärfste, denn Reiche sind immer böse. Aber deren Beton-und-Glas-Villen und Penthäuser werden keineswegs so karikiert wie die Wohnungen der einfachen Leute. Irgendwie schwingt da immer noch ein Teil Bewunderung mit, Bewunderung für das, was einem dann doch kulturell irgendwie näher ist.
    Das Geschilderte ist übrigens ein wichtiger Grund dafür, dass ich mit den angeblich so tollen Sonntagabend-Tatorten nichts mehr anfangen kann.

  • Dr Stoermer
    19. Januar, 2024

    Werter Herr Wendt,
    Sie beschreiben das Benehmen und Denken des postmodernistisches Milieus, bespielt u.a. durch eine Clinton, das sich überall im Westen wie die Maden durch den Speck gefressen hat, wie immer trefflich und auch mit spürbarer Empörung. Aber ist es nicht an der Zeit, die uns anerzogene verbale Deeskalationsneigung zugunsten einer semantischen Gefechtsbereitschaft zu überwinden und die Dinge zu benennen, wie sie sich immer unverstellter zeigen: Es gibt einen sich selbst erhaltenden, stets erneuernden und stärkenden Kreis von vorsätzlich menschenfeindlichen Personen, die es durch List und Tücke, wozu das verführerische Vorspiegeln von Wohlwollen, Gerechtigkeitssinn und Opfersein zur rechten Zeit gehört, geschafft haben, in ihrer gegenseitigen Protektion nicht nur Geld und Macht in ihren Händen exponentiell zu konzentrieren, sondern höchstselbst und durch willfährige und/oder erpressbare Vertreter in sämtliche herrschaftskritischen Institutionen, in ihren Ambitionen unerkannt, einzudringen. Deren Charaktereigenschaften, die sie zuvor lange Zeit nur verdeckt ausleben konnten, dringen nun – aus Gründen der Hybris vielleicht, oder als Ausdruck einer durch Panik nicht länger unterdrückbaren Neurotik – immer mehr ans Tageslicht. Der Rest der Gesellschaft staffelt sich hinter diesen beiden Kreisen (Perverse und deren abhängige Vertreter) gemäß eines durch sie bewirtschafteten Anreiz-Beitragssystems, sprich materiell und/oder psychologisch Belohnte in ihrer Befriedigungs- und Komfortzone als „Management-Klasse“, hernach, mit wachsender innerer Distanz gemäß ihrer jeweiligen Präferenz für Freiheit vs. Sicherheit, die große Masse in ihren gegenseitig aufgehetzten Kleingruppen. Der einzige Grund, die erstgenannten nicht als das zu bezeichnen, was sie sind – gefährliche und bösartige Täuscher, die mit Vergiftung im haptischen und spirituellen Sinne arbeiten – und nicht, zwar ironisch, aber im Ergebnis damit doch verniedlichend, als „Moralelite“, ist, dass die rhetorische Erwiderung des Feuers immer noch zu viele Häschen verschrecken würde. Doch welche Schonung würde denen dadurch noch zuteilwerden können?

  • Jürg Rückert
    26. Januar, 2024

    Nachdem der sozialistische französische Präsident Holland sich von einer seiner Frauen getrennt hatte, trat diese nach und sagte: Er habe einen guten Teil seiner Wähler immer nur als die „Zahnlosen“ bezeichnet. Das war vor dem September 2016.
    Die Verachtung der regierenden ´Ampelianer´ gegenüber dem Volk zeigt sich für mich auch in ihren maßlosen Ansprüchen auf zusätzliche Steuergelder: Frisöre, Visagisten, Leibfotografen, Fuhrparks zu Lande und in der Luft usw. Die einen wissen nicht mehr, wie sie ihre Mieten bezahlen sollen, und ein Olaf lässt sich für viel Geld seine Glatze stylen und plant einen „äthiopischen Regierungspalast“.

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